Die Abmessung des Unterbaues auf der West-Seite meiner Anlage ließ keine andere Bauform für den Schattenbahnhof 2 zu, als die Gleise im Bogen zu verlegen. Diese Bauform hat den Vorteil, auf relativ kleinem Raum Gleislänge für längere Züge zu gewinnen. Ich musste ja dafür sorgen, dass auch in diesem Schattenbahnhof alle Züge genügend Platz finden.
Die Gleisverlegung im Bogen mit vorgegebenen Parallelgleis-Abständen verlangt ein zusätzliches Maß an Sorgfalt. Um die Bögen möglichst sauber zu biegen und einzubauen, habe ich mit einer Vorlage gearbeitet. Ich plane mit winrail® was mir erlaubt, den Plan 1:1 auszudrucken und auszulegen. So konnte ich die genaue Positionierung der Weichenstraßen zunächst probieren, bis die optimale Position gefunden war.(Bild 7)
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Als nächstes wurden einige Gleise aufgelegt, wobei die Position der Gewindestangen für die Wendel im Bereich der SB-Ein- und Ausfahrt bereits berücksichtigt werden musste. Die Gleisbögen ließen sich leichter exakt herstellen, indem sie genau der Zeichnung entsprechend gebogen und dann auf der Zeichnung festgepinnt wurden.(Bild 8)
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Sobald ein Gleis in der korrekten Lage angepinnt war, wurde das Papier mit der Zeichnung des jeweiligen Bogens ausgeschnitten und unter dem Gleis weggezogen. Danach wurde das Gleis auf der Korkunterlage angezeichnet, mit Krause-Klammern fixiert und vorsichtig beiseite gelegt. Dann habe ich den angezeichneten Gleisverlauf mit Kleber eingestrichen und danach den Gleisbogen in das Kleberbett gedrückt, am vorgezeichneten Gleisverlauf ausgerichtet und zum Abbinden beschwert. Den zweiten und die folgenden Gleisbögen habe ich dann zusätzlich mit einer Krause-Parallelgleis-Klammer ausgerichtet; denn im Bogen ist der Mindestabstand der Gleise von 30 mm unbedingt einzuhalten, damit sich nicht später vor allem Loks mit langem Radstand und die langen Reisezugwagen gegenseitig touchieren.(Bild 9)
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So entstand nach und nach der komplette Schattenbahnhof 1. In der Ausfahrt sind wieder die obligatorischen Eingleiser zu sehen. Ebenso die Verdrahtung der Blöcke und Weichen. Im Vordergrund ist bereits ein Weichen-Servo zu sehen, ebenso drei Relais-Baugruppen für die Herzstückpolarisierung. Das quer über den Gleisen liegende Steuerkabel wird natürlich später an einer Strebe des dann darüber stehenden Untergestells für das Modul 5 befestigt werden.
Bevor es weitergeht, werden zunächst alle Bögen mit verschiedenen Wagen, vor allem aber: mit den längsten, auf genügend Abstand geprüft. Zwischen den Wagen und den Loks, besonders Dampfloks, muss während der vollständigen Fahrt in den Bögen immer ein Abstand von ca. 2 mm vorhanden sein, damit auch "Wackler" während der Fahrt nicht zu einer Berührung führen können. Man beachte wiederum die Eingleiser, die ich in diesem SB in die Ausfahrgleise und das Einfahrgleis einbaute. Übrigens: Die beiden Tische stehen deshalb etwas versetzt zueinander, damit links ein kleiner Zugang frei bleibt. Ich muss ja noch irgendwie an den SB und das später darüber stehende Segment mit Berg und Tunnel herankommen. Ebenfalls muss auch von dieser Seite aus ein Eingriff in die Wendel, die im vorderen Teil zu stehen kommt, möglich sein. (Bild 10)
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Abschließend wird noch eine erste Fahrprobe mit Loks vorgenommen. Da die Steuerung noch nicht angeschlossen werden kann, werden die Gleise provisorisch über einen normalen Fahrtrafo mit Fahrstrom versorgt. Das dient hier aber nur einer ersten Kontrolle. Selbstverständlich wurden beide SB einem mehrwöchigen, intensiven Test unterzogen, wobei sämtliche vorhandenen Loks und Wagen viele Male die SB in beiden Richtungen befahren mussten. Trotz Richtungsverkehrs in beiden Richtungen! Das ist wichtig, weil es ja immer mal vorkommen kann, dass ein Zug später in Rückwärtsfahrt aus dem SB bugsiert werden muss. Und man kann getrost davon ausgehen, dass Zugfahrten, die in eine Richtung reibungslos funktionieren, ungeprüft garantiert Schwierigkeiten in der entgegen gesetzten Fahrtrichtung haben. Murphy lässt grüßen.
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