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Voraussetzungen

Motor:              Maxon
Umbausatz:    sb Modellbau Nr. 1015
Schnittstelle:   Nein
Fräsarbeiten:  Ja

Vorbemerkung

Das "Deutsche Krokodil" von Arnold ist immer noch ein sehr ansehnliches und darüber hinaus sehr robustes Modell, so dass sich zur Verbesserung der Laufkultur der Einbau eines Glockenankermotors anbietet. Der Umbausatz von sb-Modellbau enthält einen Maxon-Motor, allerdings ohne Kardanköpfe. Es liegt ein Hinweis bei, dass diese Teile nicht mehr als Ersatzteil zu bekommen sind und sie deshalb nicht mitgeliefert werden können. Deshalb ist es notwendig, die Kardanköpfe von den Wellen des Originalmotors abzuziehen, was leicht vonstatten geht. Die Köpfe müssen danach auf 1,5 mm aufgebohrt werden, damit sie auf die Wellen des neuen Motors passen. Wem das zu heikel ist, der kann die Kardanköpfe an sb-Modellbau einsenden. Dort übernimmt man zuverlässig und unentgeltlich diese Arbeit. Schon nach zwei bis drei Tagen kommen die aufgebohrten Kardanköpfe zurück.

Vorarbeiten

Zunächst wird das dreiteilige Gehäuse der Lok gemäß Arnold-Anleitung abgenommen. Man entfernt zunächst das Führerhaus, danach die beiden "Motorhauben". Diese sitzen etwas stramm. Sie werden durch beherztes Ziehen wie ein Schlitten nach vorn gezogen, ggf. unter gleichzeitigem Spreizen der Hauben. Danach wird die obere Platine nebst Bleigewicht abgeschraubt, und dann können der Motor ausgebaut und die Kardanwellen entnommen werden. Achtung: Auf den Wellenenden vor der Schnecke befindet sich je eine kleine Messingscheibe, die schnell ins Getriebe fällt. Diese Scheiben unbedingt bis zum Einbau des neuen Motors sicherstellen, weil sie sich gern und schnell unsichtbar machen. Als letztes werden die Drehgestelle abgenommen. Dazu drückt man vorsichtig auf die Blenden und drückt das Fahrgestell leicht einseitig nach unten. Es springt dann aus der Verankerung (siehe Bild).

 

Fräsen

Um den Maxon-Motor einbauen zu können, muss ggf. in die untere Platine ein Ausschnitt für die Schwungscheibe gefräst werden. Der mir vorliegende Motor hat eine Schwungscheibe, die einen um 1,55 mm größeren Umfang als das Motorgehäuse hat. Bei sb-Modellbau erfuhr ich, dass es auch Umbausätze mit einer 9 mm-Schwungscheibe für die BR 194 gibt. Damit würde sich eine Ausfräsung erübrigen. Positiv sei erwähnt, dass sb-Modellbau anbot, Platine, Fahrwerksrahmen und Motor einzusenden, um die durch die größere Schwungscheibe erforderlichen Arbeiten zu übernehmen. Man kann das aber ohne weiteres auch selbst durchführen und damit den Vorteil der größeren Schwungscheibe nutzen.

Das Bild zeigt die Ausfräsung in der unteren Platine (Fahrwerksboden). Da die Platine mit dem Kontaktstift, der durch den Fahrwerksrahmen den Kontakt zur oberen Platine herstellt, fest verbunden ist, empfiehlt sich ihr Ausbau nicht. Man kann die Fräsarbeiten aber ohne Probleme im eingebauten Zustand vornehmen. Mit einem Stück Silberdraht wird der durch den Ausschnitt unterbrochene Leiterbahnkontakt wieder hergestellt. Den Lötpunkt muss man am äußersten Ende der Kontaktbahn anbringen, damit die Kontaktlasche des Drehgestells weiterhin ungehindert zusammen mit dem Drehgestell ausschwenken kann.

Eine "Liegeprobe" des Maxon-Motors (im Bild ist die Unterseite des Fahrgestellrahmens zu sehen) zeigt, dass die Schwungscheibe ausreichend Platz hat.

Die obere Platine bedarf ebenfalls eines Ausschnittes, da die Schwungscheibe auch über den oberen Rahmenrand, auf dem die Platine bündig aufliegt, etwas hinausragt. Ferner ist auf jeder Seite eine 2mm große Bohrung einzubringen (siehe Markierung), die der Durchführung der Motoranschlusskabel dient.

 

Motoreinbau

Zuerst werden die Fahrgestelle wieder eingeclipst. Danach schiebt man die Kardanköpfe auf die Wellen des Maxon-Motors und fixiert sie auf den Wellen mit einigen Tropfen Kleber, die man mit einem Zahnstocher applizieren kann.

Das Bild zeigt den Motor mit bereits aufgesteckten Kardanwellen, die auf den zuvor aufgeklebten Kardanköpfen stecken.

Nun wird der Motor eingebaut. Er liegt auf der unteren Platine (Fahrwerksboden), wo er mit wenigen Tropfen Kleber fixiert wird. Die Kardanwellen werden zuvor in ihre Lager gesteckt. Dabei bitte auf die kleinen Scheiben am Wellenende achten!

Zuvor werden noch die Kardanköpfe des Motors auf die Kardanwellen geschoben.

Das Ergebnis sieht dann so aus:

Es ist zu empfehlen, den Motor zunächst nur leicht festzukleben und danach mit zwei Klemmen an den Trafo anzuschließen. Der Motor kann jetzt noch ein paar Minuten lang - während er dreht - bewegt werden, bevor der Kleber anzieht. Das reicht aus, um den Motor so auszurichten, dass die Wellen sauber in beiden Richtungen drehen. Wenn es richtig läuft, hört man den Motor nur relativ leise surren. Falls nötig, sollten noch die Schnecken auf den Wellen mit einer winzigen Menge Getriebefett (z. B.
B 52) geschmiert werden. Jetzt versieht man das Motorgehäuse links und rechts noch mit ein paar Tropfen Kleber zum zusätzlichen Fixieren. Dann lässt man das Ganze etwa eine halbe Stunde lang stehen, damit der Kleber ausreichend aushärten kann.

Danach wird die obere Platine wieder eingebaut, wobei die Motoranschlusskabel durch die zuvor eingebrachten zwei Bohrungen durchgeführt und dann angelötet werden. Die Kabel sollten etwas länger belassen werden, damit die Platine für Wartungsarbeiten später wieder abgehoben werden kann, ohne dass die Kabel abgelötet werden müssen. Diese Art der Stromübertragung ist im Gegensatz zu den noch vorhandenen Kontaktlaschen (links und rechts an der Platine) bombensicher.

Jetzt wird noch das Ballastgewicht auf der Platine beidseitig festgeschraubt und danach das Gehäuse aufgesetzt und festgeschraubt. Achtung: Die markierte Lötstelle sollte gegen das Ballastgewicht mit einem kleinen Plastikstreifen isoliert werden, um einen Kurzschluss zu vermeiden! Nun surrt die Lok über das Gleis und vermittelt ein völlig neues Fahrgefühl!